Friedberger Lang wird in seiner Altersklasse Achter
(rowe). Nicht nur Bergsteiger zieht es in die bayerischen Alpen. Zuweilen verirren sich auch Triathleten dorthin. Vor allem, wenn der Startschuß zum ,,Sixtus-Alpentriathlon" fällt. Der nach einem bekannten Franzbranntwein-Hersteller benannte Wettkampf wurde am vergangenen Sonntag zum siebten Mal ausgetragen und ist inzwischen schon ein Klassiker.
Er beginnt mit einer 1500 Meter langen Schwimmstrecke im 778 Meter hoch gelegenen Schliersee. Anschließend zieht sich die Radstrecke 40 Kilometer durch das bayerische Oberland und bis hinauf zum Spitzingsee in 1127 Meter Höhe.
Rund um den See ist dann noch eine Laufdistanz von zehn Kilometern zu bewältigen. Manfred Lang startet dieses Jahr bereits zum fünften Mal und kann bereits als ,,alter Hase" bezeichnet werden. Dagegen stellte sich Thomas Gunzl zum ersten Mal der Herausforderung. Ebenfalls am Start: Der dreimalige deutsche Meister Jürgen Zäck, der Mannschafts-Weltmeister 1994 und spätere Sieger, Thomas Hellriegel, und Mannschafts-Europameisterin 1994, Ute Schäfer vom SV Riederau.
Nachdem der Schliersee seine Morgennebel für die Triathleten verdampft hatte, fiel der Startschuß für den ersten von zwei Blöcken zu je 200 Wettkämpfern. 20 Minuten später stürzte sich dann der zweite Pulk in den mit 21 Grad angenehm warmen Schliersee. Zur selben Zeit wurden bereits die Favoriten des ersten Blocks von der Schwimmstrecke zurück erwartet. Manfred Lang wechselte nach 29:01 Minuten aufs Rad, Thomas Gunzl nach 25:07 Minuten.
Ihnen stand nun eine außergewöhnliche Radstrecke bevor, die der siebenfache Europameister und frischgebackene Weltmeister der Langdistanz, Rob Barel, als schwerste in Europa bezeichnet hatte. Vor dem Wettkampf war noch gewitzelt worden, daß man doch besser mit dem Mountainbike gefahren wäre. Doch nun wurde es ernst. Auf dem landschaftlich wunderschönen und fast autofreien Kurs wechselten immer wie der 14prozentige Steigungen mit kurvenreichen Abfahrten.
Nach 35 Kilometer auf dem Rad kam es knüppeldick: Die Spitzingsee-Hochalpenstraße oder 350 Meter Höhenunterschied verteilt auf eine Distanz von fünf Kilometer. Wären da nicht die vielen aufmunternden Zuschauer gewesen, hätte wohl so mancher seinen Drahtesel gegen ein schattiges Plätzchen getauscht. Lang und Gunzel schlugen sich tapfer mit Radzeiten von 1:32:33 beziehungsweise 1:30:30 Stunden.
Nach einem solchen Anstieg fiel der Wechsel vom Rad zum Laufen nicht ganz so leicht wie sonst. Glücklicherweise leistet der weiche Waldboden rund um den Spitzingsee gute Dienste und federte allzu hartes Auftreten ab.
So waren auch die restlichen zehn Kilometer, die eher an einen Crosslauf erinnerten, auch kein allzu großes Problem mehr. Manfred Lang finishte schließlich mit 2:57:50 Std. und einem hervorragenden achten Platz in seiner Altersklasse. Thomas Gunzl konnte mit einer Gesamtzeit von 2:46:35 Std. und Platz 65 im Hauptfeld ebenfalls recht zufrieden sein. Dies um so mehr, als im Ziel die Anstrengungen mit einem echten bayerischen Schmankerl belohnt wurden: Kaiserschmarrn und Apfelkompott.
In Kühbach nächster Start
Als nächstes haben sich die Triathleten des TSV den Kühbacher Triathlon am 3. September vorgenommen, der zugleich Kreismeisterschaft im Landkreis Aichach-Friedberg ist. Natürlich hoffen sie dort auf ebenso viele Anfeuerungsrufe wie in den vergangenen Jahren.